Wie bitte? Wovon sprechen Sie? Kein Problem, ich erkläre es Ihnen.
Der ein oder andere Pferdebesitzer hat mit Sicherheit einen der oben genannten Begriffe gehört.
Zu Beginn kurz etwas zu den Begriffen, zur sog. Nomenklatur:
- COB – Chronisch Obstruktive Bronchitis
- COPD – Chronic Obstructive Pulmonary Disease
- RAO – Recurrent Airway Obstruction
- IAD – Inflammatory Airway Disease
- SAD – Small Airway Disease
Die häufigsten Begriffe sind sicherlich COB und COPD. Im englischsprachigen Raum wird auch oft der Begriff RAO benutzt. Es handelt sich bei diesen Begriffen um eine chronische Lungenerkrankung des Pferdes. Im Endstadium läuft es auf die sog. Dämpfigkeit hinaus. Die Pferde leiden oft unter chronischem Husten. In der Humanmedizin würde man von Asthma sprechen.
Doch was kann Sie vermuten lassen, dass Ihr Pferd unter einer chronischen Lungenerkrankung leidet?
- Leistungsminderung – konnten Sie vor einigen Wochen problemlos mit Ihrem Pferd arbeiten und ist es jetzt schwieriger, weil es kurzatmiger ist? Oder fängt es schneller an zu schwitzen, weil es nicht mehr kann?
- Husten – oft ein typisches Zeichen, welches allerdings auch fehlen kann. Oft husten die Pferde zu Beginn der Arbeit. Wenn sie warm sind und sich frei gehustet haben, kann man relativ gut weiterarbeiten.
- Chronizität – wie lange können Sie eine Beeinträchtigung feststellen? Erst seit gestern oder schon seit einigen Wochen oder vll. schon Monaten?
Wie kann es zu COB/COPD kommen?
- Infektionen
- Allergien
- permanente Inhalation von Partikel-haltiger Luft (z. B. Staub)
- Inhalation von Schadstoffen
- Bewegungsmangel – die Lunge kann sich durch fehlende Bewegung nicht selbst reinigen, man spricht von einer ungenügenden mucociliären Clearance
Und was können Sie machen, damit es Ihrem Pferd besser geht?
- Haltungsverbesserung
Das Hilfreichste ist oft, die Haltung zu verbessern! Was bedeutet das? Wenn Sie die Möglichkeit haben, dann stellen Sie Ihr Pferd in einen Offenstall statt in eine Box. Oder verlängern Sie den Auslauf/Weidegang wenn möglich. Schauen Sie sich die Umgebung Ihres Pferdes an und überlegen Sie wo es zu hohen Staubbelastungen kommt. Diese müssen beseitigt werden!
- Fütterung
Achten Sie bitte auf staubfreies und sauberes Futter. Waschen bzw. wässern Sie das Stroh, bevor Sie es verfüttern. Auch Schimmel im Heu, Silage etc. kann zu chronischem Husten führen.
- Inhalieren
Inhalieren, inhalieren und inhalieren! Ich empfehle hier mindestens einmal täglich Ihr Pferd inhalieren zu lassen. Geht es Ihrem Pferd in den Wintermonaten bspw. schlechter, dann kann gehäuftes Inhalieren wahre Wunder bewirken.
- Bewegung
Ja, genau Ihr Pferd braucht Bewegung. Das bedeutet nicht, dass Sie einen 14-tägigen Wanderritt starten sollen. Es bedeutet, dass angemessene Bewegung Ihrem Pferd hilft. Geben Sie Ihrem Pferd zu Beginn der Arbeit genug Zeit warm zu werden und sich ggf. auszuhusten. Und wenn Sie merken, dass Ihr Pferd nicht mehr kann, dann beenden Sie die Arbeit. Bitte achten Sie auch auf ausreichendes Trockenreiten. Das Pferd nass in den Stall zu stellen ist nicht hilfreich!
Und was mache ich als Tierheilpraktiker? Wir schauen uns gemeinsam die Haltungsbedingungen an. Im Anschluss werde ich Ihr Pferd untersuchen. Mit Hilfe von Akupunktur oder Kräutern kann ich Ihrem Pferd ebenfalls weiterhelfen.
Haben Sie noch Fragen dazu? Oder möchten Sie mehr über ein anderes Thema erfahren? Dann melden Sie sich bitte bei mir. Ich freue mich von Ihnen zu hören.
Herzliche Grüße
Nina Schmidt
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